Geschichtliches

Geschichtliches

Oeffingen liegt nordöstlich von Stuttgart in einem fruchtbaren Lößgebiet auf der Hochfläche zwischen  Neckar und Rems. Seit der Gemeindereform 1974 ist Oeffingen Teil der Großen Kreisstadt Fellbach.

Auf der Gemarkung Oeffingen fanden sich viele Spuren einer schon frühen Besiedelung. Gräberfunde aus der Steinzeit, ein keltisches Hügelgräberfeld und zwei alamannische Reihengräberfriedhöfe zeugen von der Vergangenheit.

 

Die erste bekannte schriftliche Erwähnung des Ortes erfolgte in einer Urkunde des Klosters Lorsch vom Jahre 789. Ein Mann namens Uro machte am 18. August 789 dem Kloster Lorsch eine Schenkung von 16 Tagwerken und einer Wiese im Dorf Uffingen im Neckargau zugunsten der Seele eines Fricco.

 

Die Endung –ingen weist darauf hin, dass es sich bei dem Ort um eine alamannische Gründung handelt.

Seit Mitte des 13. Jahrhunderts gehörte Oeffingen zum Haus Württemberg. Graf Eberhard der Greiner tauschte am 11. September 1369 das Dorf Oeffingen zusammen mit Hofen und Mühlhausen an Reinhard von Neuhausen gegen dessen halbe Burg Neuhausen (a. d. Fildern) ein. Damit schied Oeffingen aus der Grafschaft Württemberg aus. Die reichsunmittelbaren Herren von Neuhausen schlossen sich nicht der Reformation an, weshalb Oeffingen nach Einführung der Reformation in Württemberg durch Herzog Ulrich im Jahre 1535 katholisch blieb. In der Folgezeit war Oeffingen im streng protestantischen Württemberg eine katholische Enklave,  was zu vielerlei Streitigkeiten mit den Nachbargemeinden führte.


Am 14. August 1618 verkauften die Herrn von Neuhausen Oeffingen für 42 000 Gulden an das Domkapitel Augsburg. Dort blieb Oeffingen bis zur Säkularisation im Jahre 1803 und fiel mit den Domkapitel Augsburg an das Königreich Bayern. Durch Staatsvertrag zwischen Bayern und Württemberg vom 18. Mai 1810 kam Oeffingen wieder an Württemberg.

 

Weil immer wieder Versuche gemacht wurden, in Oeffingen die Reformation einzuführen, wurde auf Anregung  des Domkapitels Augsburg und des Bischofs von Konstanz gegen den heftigen Widerstand des Herzogs von Württemberg 1775 ein kleines Franziskanerkloster in Oeffingen eingerichtet. Das Kloster wurde nach der Säkularisation im Jahre 1805 von Bayern aufgehoben. Die Klosterkirche, die Klostergebäude und das ganze Inventar wurden verkauft. Die Klosterkirche und die Gebäude wurden im Jahre 1835 bis auf Reste abgebrochen. Teile des Klosterkellers und der Klostermauer sind in dem Anwesen Hofener Str.9 noch vorhanden.

 

Die Altäre der Klosterkirche und der Kreuzweg befinden sich noch heute in der
St. Barbara-Kirche in Stuttgart-Hofen und die Orgel der Klosterkirche (die letzte bekannte Orgel des Orgelbauers Joseph Martin) in der Pfarrkirche St. Urban und Vitus in Neuhausen bei Pforzheim.

 

(aus dem PEDA-Kunstführer 661/2007)