Sprachförderprojekt Frühe Chancen

Sprachförderprojekt Frühe Chancen

Spracherwerb ist der Schlüssel für die Integration in das gesellschaftliche Leben und damit Grundstein für den späteren Erfolg in Bildung und Beruf. Studien haben in den letzten Jahren wiederholt gezeigt, dass vor allem fehlende sprachliche Kompetenz bei Kindern den weiteren Bildungsweg und damit den späteren Einstieg ins Erwerbsleben erheblich beeinträchtigen können. Betroffen sind vor allem Kinder aus sozial benachteiligten Familien und Familien mit Migrationshintergrund. Jedes Kind soll von Anfang an faire Chancen haben.
Gute Bildungsangebote in den Kitas müssen deshalb so früh wie möglich bundesweit zur Verfügung stehen.

 

 

  • Die Fähigkeit eine Sprache zu lernen ist zwar angeboren, aber unsere sprachliche Intelligenz muss ständig durch ein reiches Angebot von äußeren Anregungen/Reizen gefördert und weiterentwickelt werden
  • Das Projekt wurde vom Bund für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ins Leben gerufen
  • In Fellbach arbeitet ein Kindergartenverbund bestehend aus Isolde, Maria  Regina und Don Bosco nach dem Konzept „Frühe Chancen“, d.h. auch in den anderen Einrichtungen gibt es eine Sprachförderkraft.
  • Im Mittelpunkt steht sowohl die Förderung der Kinder, als auch das Teamcoaching und die Arbeit mit den Eltern
  • Kinder sollen alltagsintegriert gefördert werden. Das Team wird in punkto Sprache geschult, so dass seine Arbeit in Bezug auf die Sprachförderung optimiert und besser alltagsintegriert erfolgen kann. Ziel ist, dass keine separaten Fördergruppen mehr entstehen müssen. Darüber hinaus sollen Eltern stärker in die Sprachförderung mit einbezogen werden.
  • In den oben genannten Einrichtungen ist das neue Konzept seit Sept. 2012 eingeführt und vollzieht sich derzeit in der Arbeit mit dem Team und durch exemplarisches Arbeiten mit den Kindern

 

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Fotos: aus der Schreibwerkstatt

Theoretische Hintergründe

Es fällt auf, das viele Kinder schon vor dem Schuleintritt Interesse und Neugierde an Schriftsprache zeigen. Sie haben Spaß und Freude die geheimnisvollen Zeichen zu entdecken und sich Klarheit darüber zu verschaffen in welcher Verbindung Buchstaben, Wörter und Sätze stehen und wie sie entstehen. Schon in der frühen Kindheit erfahren sie wie wichtig es ist, das Geheimnis der Schriftsprache zu kennen und einzusetzen z.B. beim Lesen der Speisekarte im Restaurant oder beim Erstellen eines Wunschzettels oder dem Schreiben der Einladung für den Geburtstag. Für Eltern, oft aber auch für Erzieher wird dies meist nicht mit dem Erwerb der Schrift in Verbindung gebracht, obwohl diese Kinder das Wesentliche der Schrift erkannt haben, nämlich, dass sie Bedeutung vermittelt.

Viele Fachleute teilen die Ansicht, dass Kinder, die vor Schuleintritt vielfältige Erfahrungen mit Sprache und Schriftspracherwerb hatten, während der gesamten Schulzeit einen entscheidenden Lernvorteil besitzen. Im Kindergartenalter haben die Kinder noch alle Zeit und alle Freiheiten um Schrift Auszuprobieren, bzw. in alltäglichen Situationen durch gespielte Lese- und Schreibaktivitäten, ihre Fähigkeiten zu erproben und zu verfeinern.
Dies bestätigte meine Erfahrungen, die ich in zwei Jahren Arbeit für eine Laboreinrichtung im Projekt Einstein (Infans) sammeln konnte. Hier kann man eindrücklich sehen, wie interessiert Kinder am Schriftspracherwerb sind und was für Erfolge sie dabei schon im Kindergarten vorweisen können.

Wichtig hierfür sind folgende Kompetenzen:

  • Intelligenz
  • visuelle Aufmerksamkeit
  • Gedächtnis
  • Feinmotorik
  • Auge- Hand- Koordination
  • frühe Schriftkenntnis
  • phonologisches Bewusstsein (Rhythmus, Reim Silben) - hierbei geht es weniger um das Schreiben als um die Aussprache

Grobziel

Wir vermitteln Kollegen und Eltern, was für eine Fundgrube das Thema Sprache und Schrift sein kann und wie man Kindern die Möglichkeit geben kann, ihre natürliche Neugierde für Buchstaben und den damit verbundenen Fähigkeiten zu wecken und zu fördern.

Feinziel

Kinder werden mit Buchstaben im Alltag konfrontiert, um ihnen Sinn und Zweck von Buchstaben, Wörtern und Schrift nahe zu bringen.
Die Kinder sollen wissen, dass Zeichen Bedeutungen haben.
Die Kinder sollen Schrift in der alltäglichen Umgebung wahrnehmen und selber die Fähigkeit erlangen eigene Zeichen zu hinterlassen (z.B ihren Namen).

Eltern sind fest im Thema integriert über entsprechende Projekt-Dokumentationen. Im Rahmen von Elternabenden wird auf das Thema hingeführt.

Eröffnung der Lese-Ecke

Foto: Eröffnung der Lese-Ecke