1899 - 1945 Neuanfang und Nazidiktatur
1899 |
Die katholische Gemeinde zählt "sieben Seelen". Zuordnung nach Oeffingen, darauf nach Waiblingen.
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1905 |
Volkszählung am 1. 12. : 4702 Einwohner, davon 4599 evangelisch, 79 Katholiken und 24 von anderem Bekenntnis.
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1906 |
Erwerb eines Grundstücks am Rand des Orts für den Bau einer katholischen Kirche.
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1912 |
Pfarrverweser Brehm betreut die rund 100 Katholiken und gründet einen Kirchenbauverein. Einrichtung einer katholischen Einklassenschule.
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1914 |
Am 1. Januar zum ersten Mal seit der Reformation eine Eucharistiefeier in Fellbach. Ort: Ein Saal in der Trikotagenfabrik Maier und Sohn (heute Feuerwehrhaus). Zweimal in der Woche Schülermesse.
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1919 |
Pfarrverweser Oskar Stehle erster ständiger Seelsorger. Die Zahl der Katholiken steigt. Der Fabriksaal wird gekündigt, man geht an die Planung einer Notkirche.
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1923 |
Grundsteinlegung am 6. Mai, die ganze Gemeinde samt Pfarrverweser Scheible ermöglicht durch Spenden und Eigenleistung die Errichtung des ersten Johanneskirchleins in der unsicheren Inflationszeit. Die Pläne des Architekten (Philipp Olkus) sehen eine Kirche mit 400 Sitzplätzen vor. Kostenvoranschlag rd. 54 Mio Mark, Zuschuß von Rottenburg 11 Mio. Handwerker, Bauunternehmer (z. B. Paul Rube), aber auch die Kommune unter Bürgermeister August Brändle kamen den Katholiken sehr entgegen.
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1924
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Laut Pfarrchronik ruhigere Jahre, 1925 gab es in der Stadt 7445 Protestanten, 748 Katholiken und 477 andere Gläubige, Glocke für den Dachreiter und Errichtung des Pfarrhauses (1925) unter Pfarrverweser Scheible. Erwerb einer Orgel (1929). Der Gesellenverein wird 1928 gegründet (heute Kolpingsfamilie).
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1930 |
Bischof Dr .Johannes Baptista Sproll erhebt die Gemeinde Fellbach zur Pfarrei am 4. April und verleiht sie dem damaligen Kaplan Richard Sturm aus Stuttgart. Von 10.900 Einwohnern sind ca. 1.000 Katholiken. Pfarrer Sturm wirkt 26 Jahre in Fellbach.
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1933
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Die Chronik bricht 1931 ab und wird 1949 weitergeschrieben. Die Ereignisse während der Nazidiktatur wurden aus der Erinnerung nachgetragen.
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1936 |
Auflösung der Katholischen Schule. Die Gemeinde hält zum größten Teil zur Kirche.
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1937 |
Im September: Vikar Oskar Hahn wird Fellbach und Waiblingen zugeteilt. Verbot des Religionsunterrichts, Gründung des Elisabethenvereins.
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1938 |
Palmsonntag, 10. April: Wahlsonntag und Abstimmung über den Anschluß Österreichs. Unter dem Bruch des Wahlgeheimnisses wird Pfarrer Richard Sturm vorgeworfen, mit NEIN gestimmt zu haben. SA-Angehörige dringen in das Pfarrhaus ein, belästigen die Bewohner, mißhandeln sie und demolieren die Einrichtung. Dann schleppen sie den Pfarrer als " Volksverräter" durch die Stadt. Pfarrer Frohnmeyer von der Lutherkirche versucht, ihm vom Fenster seiner Wohnung aus zu helfen. Die Polizei schreitet nicht ein, ein Strafantrag bleibt erfolglos.
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1939
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Während des Krieges wird wegen der auch tagsüber einsetzenden Luftangriffe im Hotel der Reichsbahn ein Notkirchenraum eingerichtet. Gottesdienst sonntags und zweimal werktags für die Katholiken aus Fellbach Nord und Schmiden. Am 2. März 1944 großer Schaden an der Kirche durch eine Druckmine. |