Das Licht In Unsern Herzen – 10 Jahre „Singen Just For Fun“

Das Licht In Unsern Herzen – 10 Jahre „Singen Just For Fun“

Dass die Musik „Das Licht In Unsern Herzen“, eine am katholischen Gottesdienstablauf orientierte Messkomposition, auch unsere Herzen entzünden kann, davon konnten sich vergangenen Sonntag die Besucher der voll besetzten Kirche Maria Regina in Fellbach überzeugen. Anlässlich des 10jährigen Bestehens des Chores „Singen Just For Fun“, der mittlerweile weit mehr als nur ein Chor „aus Spaß an der Freud“ ist, führten vier Chöre der Kirchengemeinde gemeinsam eine musikalisch gehaltene keltische Messe auf. Angeführt vom Jubilar „Singen Just For Fun“ und unterstützt vom Kirchenchor, dem Teenie-und Jugendchor der katholischen Singschule Fellbach wurde das musikalische Feuerwerk abgerundet durch hervorragende Instrumentalisten, die sich kurzfristig als Folk-Band zusammengeschlossen haben. Die Chöre stimmgewaltig, und filigran bis mittelalterlich irisch beziehungsweise schottisch die Instrumente. Harfe (Henrietta Fryer), Gitarre (Jürgen Bürkle), Violine (Jette Altmann), Cello (Maren Veil), Querflöte (Andrea Lips), Percussions (Hans Fickelscher) und Piano (Alfons Scheirle) – ein Mix, der in unseren Breiten schon exotisch in einer Kirche anmuten mag.

Die Keltische Messe „Das Licht In Unsern Herzen“ mit Texten von Eugen Eckert und der Musik von Peter Reulein lässt sanfte getragene Melodien immer wieder spannungsvoll in lebhafte und traditionell irische Weisen übergehen. Dabei folgt sie komplett dem liturgischen Ablauf eines Gottesdienstes. So hat sich jeder der Zuhörer über eine Stunde lang mitnehmen lassen können auf eine liturgische Reise weit über alltägliche Grenzen hinweg zum Frieden und zum Segen Gottes.
Gemeinsam über alle Grenzen hinweg - dies ist im Besonderen auch spürbar wenn sich quer durch alle Generationen Menschen von 11 bis 86 Jahren mit großem Engagement für solch ein Projekt einsetzen. Ist es nicht genau das, was Gemeinde ausmacht?

Ein gutes dreiviertel Jahr Üben und Proben hat so am Sonntag seinen Höhepunkt gefunden. Neben den Mitwirkenden und den Zuhörern und Unterstützern, sowohl mit Tatkraft wie auch finanzieller Natur, soll unser Dank vor allem auch dem "Förderverein für Kirchenmusik der katholischen Kirchengemeinde St. Johannes Fellbach e.V."  und unserem Sponsor, der Kreissparkasse Waiblingen, gelten. Ohne die finanzielle Unterstützung wäre ein solches Projekt nicht durchführbar.

Hintergründe: Wie kommt es zu dem Titel „Keltische Messe“?

Im Jahr 563 n.Chr. landete der aus Irland vertriebene Mönch Columban (auch Columcille, dt.: die Taube) mit seinem Boot auf der schottischen Insel Hy. Dort gründete er mit zwölf Gefährten ein Kloster. Später wurde die Hebrideninsel nach ihm Iona genannt, der hebräischen Bedeutung für „Taube“.

Von Iona aus missionierte er die keltischen Stämme Schottlands. Es entwickelte sich eine eigene keltische Liturgie. Viele Iro-schottischen Mönche wirkten auf dem europäischen Festland. Bis zum Mittelalter gingen von Iona für ganz Europa bedeutende spirituelle Impulse aus. Im Laufe der Reformation wurde die Abtei aufgegeben und zerfiel.

Die heutige, ökumenische Kommunität auf Iona wurde 1938 durch den anglikanischen Pfarrer George Mac-Leod gegründet, mit der Zielvorstellung, dass sich der christliche Glaube im Alltag der Welt zu bewähren habe. Von neuer Bedeutung sind die noch jungen Liturgien von Iona, die an die keltische Spiritualität und damit an die frühchristlichen Wurzeln anknüpfen. Auf diesem Hintergrund vertiefen sie inzwischen neu auch das Singen und Beten in den Kirchen Europas. Die Iona-Kommunität hat in der englischsprachigen Welt den Stellenwert, den die Kommunität von Taize bei uns einnimmt.

 

Der evangelische Studentenpfarrer und Textdichter Eugen Eckert hat Anregungen der Iona-Kommunität aufgegriffen und dazu einige der schönsten Texte des Heiligen Columban verdichtet. In Zusammenarbeit mit dem katholischen Kirchenmusiker und Komponisten Peter Reulein ist daraus die Messe „Das Licht in unseren Herzen entstanden. Reulein ist seit 2000 Kantor an der Liebfrauenkirche in Frankfurt/Main, seit 2002 Lehrbeauftragter für „Liturgisches Orgelspiel und Improvisation“ an der Musikhochschule in Frankfurt. Überregional bekannt wurde er als Komponist Neuer Geistlicher Lieder, viele davon auf Texte von Eugen Eckert.