Kirche Zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit
Raum und Kunst
in der Katholischen Kirche Fellbach Schmiden
Die Kirche wurde 1956–1958 erbaut, nachdem durch Kriegsfolgen, insbesondere Vertreibung aus dem Sudetenland, zahlreiche Katholiken in das damalige Dorf Schmiden gekommen waren. Unter größten Opfern und viel Eigenarbeit entstand ein stattlicher, wenn auch bescheidener Bau nach Plänen des Architekten Otto Linder, die freilich wegen Geldmangels nur unvollständig ausgeführt werden konnten. Da die Katholikenzahl in Schmiden inzwischen auf über 3000 anstieg, mussten in der Folgezeit vorrangig Gemeindezentrum und Kindergarten erstellt werden, bis die Kirche selbst 1993 bis 1995 gründlich saniert und sakralkünstlerisch ausgestattet werden konnte.
Dabei erwies sich das Zusammenwirken von Architekt Bert Perlia, Stuttgart, und Prof. Gerlinde Beck, Mühlacker, als Ausstattungskünstlerin als Glücksfall für die Gemeinde. Es gelang sowohl der Vorgabe des Konzils zu entsprechen, dass die Gemeinde bei der Eucharistiefeier den Altar als Mittelpunkt empfindet, als auch das Mysterium der göttlichen Dreifaltigkeit in der künstlerischen Formensprache unserer Zeit darzustellen; dies insbesondere durch ein 10m hohes dreigestuftes Schichtrelief, durch die in Altar, Ambo und Taufstein einkomponierte Dreiecksform und eine liturgiebezogene Bodenzeichnung. Durch gerundete innenarchitektonische Formen einschließlich der Bänke ist die Gemeinde spürbar in die sakralen Handlungen einbezogen. (W. Zeller.)