Mit Psalmen beten

Mit Psalmen beten
Psalm 65

 

„Du sorgst für das Land und tränkst es; du überschüttest es mit Reichtum. Der Bach Gottes ist reichlich gefüllt, du schaffst ihnen Korn; so ordnest du alles. Du tränkst die Furchen, ebnest die Schollen, machst sie weich durch Regen, segnest ihre Gewächse. Du krönst das Jahr mit deiner Güte, deinen Spuren folgt Überfluss. In der Steppe prangen die Auen, die Höhen umgürten sich mit Jubel. Die Weiden schmücken sich mit Herden, die Täler hüllen sich in Korn. Sie jauchzen und singen.“ Der Psalm 65 drückt aus, was wir am Erntedankfest empfinden: Die Freude über die Güter der Erde, über die reiche Ernte. Doch zu Beginn des Psalms dankt der Beter zunächst für anderes: „Du erhörst die Gebete. Alle Menschen kommen zu dir unter der Last ihrer Sünden. Unsere Schuld ist zu groß für uns, du wirst sie vergeben.“ Betrachte ich diese beiden Aspekte gemeinsam, so wird eines klar: Die reichen Gaben der Ernte haben wir nicht verdient, mögen wir auch viel Arbeit investiert haben; sie bleiben ein Geschenk göttlicher Gnade. Der Psalm enthält einen weiteren Aspekt: „Du gründest die Berge in deiner Kraft, du gürtest dich mit Stärke. Du stillst das Brausen der Meere, das Brausen ihrer Wogen.“ Gott ist der Schöpfer aller Dinge – der Gewaltigen wie Berge und die Meere und auch der kleinen, unscheinbaren. In einer Blumenwiese am Rande des Weges, eigentlich unbeachtet, steckt das ganze Geheimnis der Schöpfung, ihrer ganzen Schönheit, ist die Liebe Gottes am Werk. Für mich Mahnung auch das Kleine wertzuschätzen und Gottes Schöpfung auch im Unscheinbaren zu bewahren.