Häufige Fragen zur Taufe

Nimmt Gott mein Kind erst durch die Taufe an?
Nein. Die Zuwendung Gottes für einen Menschen hängt nicht davon ab, ob er getauft ist. Doch mit der Taufe zeigen die Eltern, dass Gott in ihrem Leben eine Rolle spielt und dass sie ihrem Kind auch Anteil daran geben möchten.

Wir sind beide vor Jahren aus der Kirche ausgetreten. Können wir unser Kind taufen lassen?
Der Pfarrer wird mit Ihnen über Ihre Gründe zum Kirchenaustritt sprechen und klären, ob er Ihr Kind tauft oder die Tauffeier erst einmal aufschiebt. Verweigern darf er die Taufe nicht.

Müssen beide Eltern eines Täuflings katholisch sein?
Nein. Damit ein Mensch getauft werden kann, muss "nur" ein glaubhaftes Interesse an der Taufe sichtbar gemacht werden. Aber es muss eine Person da sein (in der Regel die Eltern, von denen normalerweise wenigstens einer katholisch getauft ist), die die Verantwortung übernimmt, dem Kind den Glauben, der in der Taufe gefeiert wird, zu vermitteln. Die Taufe ist mehr, als nur ein allgemeines Fest zum Beginn des Lebens. Es ist die Feier der bedingungslosen Liebe Gottes zu diesem Menschen. Die Taufe eines Kleinkindes hat nur dann einen Sinn, wenn das Kind die Chance erhält, diese Wahrheit in seinem Leben auch zu erfahren.

Mein Mann ist katholisch, ich bin evangelisch. Ist das ein Problem?
Grundsätzlich entscheiden die Eltern, in welcher Konfession ihr Kind getauft wird. Dabei sollten Sie berücksichtigen, wer von Ihnen die meiste Zeit mit dem Kind verbringt. Wichtig ist auch die Frage, wer von Ihnen wie intensiv in seinem Glauben verwurzelt ist. Sind sie sich nicht einig über die Konfession, kann ein Gespräch mit einem katholischen und einem evangelischen Pfarrer für Klarheit sorgen.

Können wir unser Kind ökumenisch taufen lassen?
Das ist nicht möglich. Denn Ihr Kind wird bei der Taufe ja in der Gemeinschaft einer Kirche aufgenommen – der evangelischen oder katholischen. Dennoch: Es wird damit in erster Linie Christ. Die beiden Konfessionen erkennen die Taufe gegenseitig an. Falls Ihr Kind später einmal seine Konfession wechseln möchte, muss es also nicht neu getauft werden.

Mein Ex-Mann ist gegen die Taufe unseres Kindes. Was kann ich jetzt tun?
Wenn beide Eltern das Sorgerecht haben, müssen sie die Dinge, die für das Kind von Bedeutung sind, in gegenseitigem Einvernehmen entscheiden, auch die Taufe. Besprechen Sie sich einmal gemeinsam mit Ihrem Mann und Ihrem Pfarrer. Dies bewirkt oft schon ein Umdenken. Auch eine Familienberatungsstelle kann helfen.

Wann sollen wir unser Baby taufen lassen?
Diese Entscheidung liegt ganz bei Ihnen selbst, denn sie wissen am besten, wann Sie nach der Geburt bereit sind zu feiern.

Sollte man unmündige Säuglinge überhaupt taufen? Ist es nicht besser zu warten, bis mein Kind selber entscheiden kann?
In den ersten Jahrhunderten wurden nur erwachsene Menschen getauft, die eine eigene Glaubensentscheidung getroffen hatten. Erst später wurde dazu übergegangen, auch Kleinkinder zu taufen. Säuglingstaufe und Erwachsenentaufe haben einen Sinn und ihre je eigene Berechtigung. In der Säuglingstaufe wird in besonderer Weise sichtbar, dass Gott sich den Menschen ohne Vorbedingung zuwendet und seine Liebe schenkt, noch bevor sie sich diese durch eine eigene Leistung verdienen. Das ist ja die Grundaussage des christlichen Glaubens: bedingungslos von Gott geliebt zu sein. Wenn Eltern und Paten von diesem Glauben überzeugt sind, können sie in der Taufe eines Kleinkindes dieses Geschenk Gottes feiern. Die Taufe ist dann die Feier der einseitigen Liebeserklärung Gottes auf diesen konkreten Menschen hin. Bei einer Säuglingstaufe bleibt allerdings noch offen, ob und welche Antwort der getaufte Mensch auf die von Gott geschenkte Liebe gibt.

Bei der Erwachsenentaufe wird der persönliche Entscheidungscharakter stärker sichtbar. Der Erwachsene gibt in seiner Taufe auch seine Antwort auf die Liebeszusage Gottes und nimmt sie im Glauben an.

Wenn getaufte, glaubende Eltern ihr Kind später selber entscheiden lassen wollen, ob es getauft werden will oder nicht, entbindet sie das aber nicht von der Verantwortung, den eigenen Glauben zu bezeugen und das Kind im Glauben zu erziehen. Es gibt keine wertfreie Erziehung. Eltern wollen ja auch nicht, dass ihr Kind sich später selber einmal entscheidet, ob es z.B. ehrlich, hilfsbereit und gut ist, sondern vermitteln in der Regel die eigenen Werte in der Hoffnung, dass ihre Kinder selber darin eine Lebenshilfe finden.

Immer häufiger finden Eltern sich nicht in der Lage, ihr Kind religiös im Glauben zu erziehen. Manche entscheiden sich dann, ihr Kind im Erstkommunionalter mit etwa 9 Jahren während der Erstkommunionvorbereitung taufen zu lassen. Das Kind erlebt dann sowohl einen oft wesentlich religiösen Abschnitt mit, nämlich die Vorbereitung auf die Erstkommunion, und es empfängt die Taufe (oft in der Osternacht) in einem Alter, wo es dieses Fest selbst auch mitgestalten kann.
Eine Erwachsenentaufe setzt eine intensive Vorbereitung voraus, die in der Regel ein Jahr dauert und von der Gemeinde begleitet wird.

Welche Formalitäten müssen vor einer Taufe erledigt werden?
Bei einer Säuglingstaufe ist es vorgesehen, dass sich die Eltern mit ihrem Pfarrer in Verbindung setzen und ein Taufvorgespräch führen. Dazu sollten Sie die Geburtsurkunde vom Standesamt mitbringen. Bei der Vorbereitung der Taufe können sie gemeinsam mit dem Priester und den Paten überlegen, welche Ideen und Vorschläge Sie für die Gestaltung der Tauffeier einbringen können und möchten.

Wo melde ich mein Kind zur Taufe an?
Im Pfarr- oder Gemeindebüro der gewünschten Gemeinde. Sie müssen Ihr Kind dort persönlich anmelden.

Welche Unterlagen benötige ich?
Sie brauchen das Familienstammbuch mit der Geburtsurkunde Ihres Kindes, Namen und Adressen der Paten, deren Konfession und einen Taufnachweis.

Was kostet eine Taufe?
Grundsätzlich ist sie kostenlos. Falls Sie aber besonderen Blumenschmuck wünschen müssen Sie selbst dafür sorgen.

Können wir unser Kind auch in einer anderen Gemeinde taufen lassen?
Ja. Sie können wählen, wo Ihr Kind getauft werden soll. Doch die Taufe bedeutet ja auch immer die Aufnahme in eine Gemeinschaft. Es ist also sinnvoll Ihr Kind in Der Gemeinde Taufen zu lassen, in der Sie sich beheimatet fühlen.

Wer kann Taufpate werden?
Die Aufgabe des Paten / der Patin besteht zunächst darin, den Neugetauften auf seinem Weg zum Glauben zu begleiten. Deshalb muss die ausgewählte Person selber ein getaufter und gefirmter Christ sein. Es ist sinnvoll, eine Person als Paten oder Patin zu wählen, die sich in ihrem Leben mit dem Glauben auseinandergesetzt hat und zu ihrem christlichen Glauben steht.

Gerade bei der Taufe von Kleinkindern steht für viele Eltern aber auch ein anderer Aspekt der Patenschaft im Vordergrund. Sie suchen nach Paten, mit denen sie eine starke persönliche Verbindung haben. Der Pate bzw. die Patin sollte, so hoffen manche Eltern, vielleicht sogar in einer extremen Notsituation in der Lage sein, für das getaufte Kind zu sorgen. Solche Menschen sind nicht immer automatisch auch überzeugte katholische Christen. In einer solchen Situation können solche Menschen nach Absprache mit dem Priester eventuell auch als zweiter oder dritter Pate (die dann "Taufzeugen" genannt werden) genommen werden. Ein Pate muss auf jeden Fall der Konfession angehören, in die hinein das Kind getauft wird.

Müssen die Paten bei einer katholischen Taufe auch katholisch sein?
In der Katholischen Kirche muss einer der Paten katholisch getauft und gefirmt sein. Ein evangelischer Christ kann als Taufzeuge zugelassen werden – vorausgesetzt der andere Pate ist katholisch. In der evangelischen Kirche kann jeder Christ einer anderen Konfession Pate werden.

Taufpate – Taufzeuge, wo ist da der Unterschied?
Taufzeugen gibt es nur in der katholischen Kirche. Ein Pate verspricht, das Kind im katholischen Sinn mitzuerziehen, Taufzeugen müssen nicht unbedingt katholisch sein.

Wie viele Paten sind erlaubt?
Nach katholischem Recht zwei. Suchen die Eltern weitere Begleiter für Ihr Kind aus, können diese Taufzeugen sein. In der evangelischen Kirche gibt es keine Begrenzung.

Was ist ein Taufspruch?
Er soll das Kind an seine Taufe erinnern und Motto für seinen Lebensweg sein. Bis vor kurzem war der Taufspruch nur in der evangelischen Kirche üblich, nun wird er auch bei Katholiken immer beliebter.
Ein Taufspruch ist in der Regel ein Wort aus der Bibel, das Eltern aussuchen und es ihrem Kind als Lebensmotto mitgeben. Auf der nächsten Seite finden Sie eine Auswahl von möglichen Taufsprüchen. Sie können natürlich selber in der Bibel suchen und auch ein anderes Wort auswählen.

Muss der Taufspruch aus der Bibel stammen?
In der evangelischen Kirche ja, in der katholischen nicht. Suchen Sie unbedingt einen Spruch aus der Ihr Herz berührt, denn es soll Ihrem Kind auch noch als Erwachsener ein wichtiges Lebensmotto sein.

Welche Bedeutung hat das weiße Taufkleid?
Es hat seinen Ursprung in der frühchristlichen Kirche, in der es nur Erwachsenentaufe gab. Die an Ostern Neugetauften zogen weiße Kleider als Zeichen für das neue Leben, das sie sie in der Taufe empfangen. Ach heute bedeutet das Taufkleid. Du gehörst nun zu Jesus.

Reicht es, das Taufkleid nur aufzulegen?
Es ist sogar sinnvoll. In vielen Familien gibt es Taufkleider, die von Generation zu Generation vererbt werden, oft passt das Taufkleid dem Baby nicht.

Was ist Chrisam?
Chrisam ist ein geweihtes Öl aus Oliven und Duftessenzen. In Israel wurden damit Könige, Priester und Propheten gesalbt – als Auszeichnung, weil sie sich Gott in besonderer Weise zur Verfügung stellten und zugehörig fühlten. Durch das Chrisam zeichnet Gott das Kind mit einer Würde aus, die es unantastbar macht. Niemand darf sie ihm nehmen. Denn vor Gott ist dieses Kind einzigartig.

Wie sollte die Taufkerze aussehen?
Schön als Motive sind kirchliche Symbole wie die Taube. Sie soll den Geist Gottes darstellen, von dem der Täufling sich in seinem Leben leiten lässt. Das Kreuz erinnert an Jesus Christus und sein erlösendes Handeln. Gern werden auch Alpha und Omega, der erste und letzt Buchstabe aus dem griechischen Alphabet, genommen. Sie stehen auf der Osterkerze und sind das Symbol für Jesus, der mit seiner Liebe das Leben des Täuflings von Anfang bis zum Ende begleitet. Taufkerzen gibt es bei den Pfarr- oder Kirchenämtern zu kaufen oder in christlichen Buchläden. Sie können Sie natürlich auch selbst verzieren.

Kann ich zwischen Gemeinschafts- und Einzeltaufe wählen?
Nicht unbedingt. Das hängt ganz davon ab, was in Ihrer Pfarrei üblich ist

Muss der Vorname christlichen Ursprungs sein?
Im Gesetzbuch der katholischen Kirche steht: „Die Eltern, die Paten und der der Pfarrer haben dafür zu sorgen, dass kein Name gegeben wird, der christlichem Empfinden fremd ist.“ Da der Name bereits vom Standesbeamten akzeptiert wurde, wird es kaum zu Problemen kommen. Wenn der Name nicht christlichen Ursprungs ist, wäre ein Zweitname schön, etwa der eines Heiligen.

Dürfen wir einen eigenen Pfarrer mitbringen?
Die Spendung der Taufe gehört zu den ureigensten Aufgaben eines Ortspfarrers. Sollte Sie einen Geistlichen in der Verwandtschaft oder im Freundeskreis haben, der die Taufe Ihres Kindes gerne übernehmen würde, können Sie Ihren Ortspfarrer um eine Ausnahme bitten.

Und wenn mein Baby während der Taufe schreit?
Das kommt häufig vor. Der Pfarrer wird abwarten bis sich Ihr Kleines beruhigt hat. Schließlich soll es sich wohl fühlen. Darum soll auch das Taufwasser angewärmt sein.

Wie kann man sich aktiv an der Tauffeier beteiligen?
Schön sind einige Fürbitten und Segenssprüche. Kinder könnten auch ihre Taufkerzen mitbringen, Fürbitten vorlesen oder sich mit Liedern und kleinen Gedichten an der Tauffeier beteiligen.

Wer hält das Kind?
Die Mutter oder der Vater, sie bringen das Kind ja auch zur Taufe. Oft bittet der Pfarrer die Eltern ihrem Baby ein Kreuzzeichen auf die Stirn zu zeichnen. Schön ist es, wenn kleine Kinder um das Taufbecken versammelt sind. So können sie die Taufe von der ersten Reihe aus mitverfolgen.

Wer darf das Kind segnen?
Das Wort „segnen“ heißt im Lateinischen „benedicere“ und bedeutet, jemandem etwas Gutes zu sagen. Deshalb kann jeder – auch ein Kind – den Täufling segnen.

Können wir unser Kind auch zu Hause taufen lassen?
Nein. Es wird immer in der Kirche getauft. Eine Ausnahme bildet die Taufe im Krankenhaus – etwa wenn Lebensgefahr besteht.

Was ist eine Nottaufe?
Die Nottaufe wird in akuter Lebensgefahr gespendet und bringt das Vertrauen zum Ausdruck, dass dieser Mensch zu Gott gehört und in ihm geborgen ist, auch in Lebensgefahr und über den Tod hinaus. Die Nottaufe kann jede Person (jeder Konfession) spenden, die bereit ist, diesen Glauben damit zum Ausdruck zu bringen. Sie gießt dem Täufling dreimal etwas Wasser über den Kopf und spricht dazu die Taufformel:
Ich taufe dich im Namen des Vaters - des Sohnes - und des Heiligen Geistes. Amen.