Caritas - Tanzcafe Pusteblume

....miteinander – auch wenn's anders wird....

Für an Demenz erkrankte Menschen In der Reihe ‚Miteinander - auch wenn's anders wird' lädt die Caritasstelle und die kath. Sozialsta-tion St. Vinzenz im Rahmen "Demenzfreundliche Kommune-Stadt Fellbach" wieder alle Tanzfreudigen am Donnerstag, 7. Februar ab 15.00 Uhr ins Franziskusheim zum Tanzcafe Pusteblume ein.

Dement zu sein ist nicht nur Schicksal und völlige Veränderung der Wesensstruktur, es ist auch Abschied, oft ein langer Abschied, der Jahre lang andauert. Die nächsten Angehörigen, die einen an Demenz erkrankten Menschen in der Familie haben sind oft auf die Probe gestellt. Der Mensch der ihnen so nahe steht verabschiedet sich von Tag zu Tag, man hat das Gefühl man lebt in zwei verschiedenen Welten. Eine an Demenz erkrankte Person ähnelt sehr einer „Pusteblume", einem Löwenzahn im Reifestadium. Zunächst sind noch alle Früchte der Pflanze da, jedoch durch ihre haarigen Flugschirme abflugbereit. So wie dann die Früchte einzeln oder auch mehrfach vom Wind weggeweht werden, so verschwinden die Gewohnheiten, die Charakterzüge, die einen Menschen ausmachen. Die Welt der Dementen ist uns oft nicht zugänglich, genau so wie unsere Welt Ihnen nicht zugänglich ist. Dieser Zustand führt oft zur Frustration und zur Resignation und schadet genau so den Kranken, wie auch ihren gesunden Angehörigen. Nichtsdestotrotz geben uns diese Menschen sehr viel. Sie geben uns die Möglichkeit uns für sie einzusetzen, für sie da zu sein, weil sehr oft nur einfaches Dasein diese Menschen schon beruhigt. Darüber hinaus tun sich immer wieder kleine Türen auf, die uns eine Kommunikation in einer anderen Form ermöglichen, die diesen Kranken wieder Lebensqualität geben.

So z. B. das Tanzcafé Pusteblume. Es ist ein Tanznachmittag, wo an Demenz erkrankte Menschen zum Tanz aufgefordert werden. „Erstaunlich ist, sagt Frau Heilig, zuständig für die Caritasstelle bei der Katholischen Kirchengemeinde St. Johannes in Fellbach, dass Menschen, die nur da saßen und anscheinend nichts von ihrer Umwelt wahrnahmen, sich beim Tanzcafé plötzlich auf die Musik bewegen, ihre Beine mit dem Rhythmus mitgehen, diese Menschen tanzen." Der Tanz lockert nicht nur den Körper sondern auch die Seele, ein Lächeln, Freude ist an ihren Gesichtern erkennbar. Auch den Angehörigen tut es gut diese Freude zu erleben, sie haben das Gefühl ihre kranken Angehörigen in einer gesunden Phase zu erleben. „Nach dem Tanzen ist oft alles vorbei, die Kranken nehmen Ihre Plätze wieder ein und es ist so, als hätten sie ihre kleinen Türen zu unserer Welt abgeriegelt, vom Tanzen wissen die meisten der Kranken nichts mehr."

„Eine hohe Verantwortung haben wir gesunde unseren kranken Mitmenschen gegenüber zu tragen", sagt Stefan Tepfenhart, Geschäftsführer der Katholischen Sozialstation St. Vinzenz aus Fellbach-Schmiden-Oeffingen. „Deshalb engagieren wir uns und sind bereit z. B. als Vermittler aufzutreten. Wir bieten unsere Räumlichkeiten an und sind gerne bereit diesen Nachmittag zu gestalten". Die Demenz Erkrankung wird zunehmend erkannt, was auch die Betreuung und Versorgung dieser Betroffener erleichtert. Nichtsdestotrotz ist die Versorgung der Betroffener sehr zeitaufwendig und sowohl physisch, wie auch psychisch sehr belastbar. Es hat sich jedoch gezeigt, dass neben der medizinischen Behandlung, die verschiedenen Arten der Betreuung langfristig den besten Erfolg garantieren und sowohl bei den Erkrankten, wie auch bei den nächsten Angehörigen für Erleichterung sorgen.